Der kaukasische Owtscharka - ein Hirtenhund
Bezeichnungen wie Kaukase, Kaukasischer Herdenschutzhund oder Kaukasischer Schäferhund
sind verschiedene Begriffe für ihn.
Kaukasischer Owtscharka ist die offizielle Bezeichnung, Kaukase die landläufige Kurzform
und in der ehemaligen DDR wurde er Kaukasischer Schäferhund genannt. Dieser Name kann aber
zu Missverständnissen führen, denn er ist beileibe kein Schäferhund.
Hirtenhunde wurden und werden auch heute noch zum Schutz der weidenden Herden (nicht zum
Hüten und Treiben ) eingesetzt, aber auch zur Bewachung von Haus, Hof und Familie.
In der heutigen Zeit
werden aber auch Kaukasen immer öfter nur als Familienhund gehalten, dazu gehört natürlich das entsprechende Umfeld, denn nur eine Wohnung ohne entsprechendes Grundstück ist kein Platz für einen Kaukasen. Das heißt aber keineswegs, dass sich ein Kaukasischer Owtscharka nicht auch gelegentlich auf dem Wohnzimmerteppich "sauwohl" fühlt ! Machen Kaukasen süchtig ? Nach jahrelanger Erfahrung stelle ich fest, dass die meisten Kaukasenhalter ein Leben lang dieser Rasse treu bleiben. Vorausgesetzt, sie haben gute Erfahrungen gemacht. Und nun stellt sich wohl die wichtigste Frage:
Für wen eignet sich ein Kaukase
Der kaukasische Owtscharka ist im allgemeinen dominant und wird gern versuchen, die Führungsrolle
zu übernehmen. Zukünftige Besitzer sollten also auf jeden Fall genauso stur wie ihr Hund sein.
Eine konsequente, geduldige aber liebevolle, Erziehung vom Welpenalter an ist Voraussetzung
dafür, einen angenehmen Hausgenossen, der Ihnen Zuneigung entgegenbringt, zu erhalten. Gewalt
ist da fehl am Platze! -
Wer sich dazu nicht in der Lage fühlt, sollte es lieber lassen, sich einen Kaukasen ins Haus
zu holen, auch wenn er ein noch so beeindruckender schöner und großer Hund ist. Wohlüberlegt
sollte deshalb der Kauf eines Owtscharkas sein, denn nichts ist schlimmer für ihn, wenn er
später wieder abgegeben werden muss und letztendlich im Tierheim landet.
Dem Kaukasen sollte man ein sicher eingezäuntes Revier bieten können, wo er seinem Charakter
entsprechend walten kann und damit eine Aufgabe hat. Tolerante Nachbarn gehören ebenso dazu,
denn so beeindruckend seine Erscheinung ist, so tönt auch seine Stimme. Kaukasen sind zwar keine
Kläffer, aber Ungewohntes in seinem Revier wird gemeldet und das endet nicht am Gartenzaun.
Eine enge Bindung zum Familienrudel ist ebenso wichtig, denn nur so wird er ein wirklich treuer
Freund sein.
Niemals sollte man das sprichwörtliche Gehorsam eines Schäferhundes erwarten, trotzdem ist einer
Ausbildung als Begleithund oder Fährtenhund unter der richtigen Anleitung nichts entgegenzusetzen.
Keinesfalls aber Schutzdienst ! Der Kaukase hat einen natürlichen Schutztrieb, der nicht zusätzlich
antrainiert werden darf. Etwas Geduld sollte man aber schon haben, da Kaukasische Owtscharkas
absolute Spätentwickler sind.
Literaturempfehlung
- Die alten Hirtenhunde - verstehen, erziehen, mit ihnen leben
- von Gudrun Beckmann
- Cadmos-Verlag www.cadmos-hundepraxis.de
- ISBN 3-86127-771-9